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Tondernspitzen

 

Tondern war über mehrere Jahrhunderte Zentrum einer bedeutsamen Klöppelindustrie, die die wohlbekannten tondernsche Spitze herstellte. Sogar in den Tagebüchern von Christian IV, dem König von Dänemark, wird der Kauf von Spitzen aus Tondern erwähnt. Christian IV hatte selbst einen großen Verbrauch an Spitzen und setzte mehrere Initiativen ins Werk, um die Herstellung von Spitzen zu fördern. Nur königliche und adelige durften Spitzen tragen. Später wurde es auch den Bürgerlichen erlaubt und mit der Zeit wurden Spitzen auch auf Volkstrachten benutzt. Noch heute sieht man immer noch Spitzen auf Trachten für Volkstanz. Seither hat sich die Auswahl an Techniken, Farben und Materialien weiterentwickelt und daher gibt es heute unendliche Möglichkeiten.  

 

Die Spitzenindustrie, wo Frauen in jedem Alter zu Hause Spitzen herstellten, schrumpfte kräftig ein, als die Industrialisierung zunahm. Um 1900 herum gab es ganz wenige Frauen, die Tondern- Spitzen zum Verkauf herstellten. Nur davon zu leben, war nicht möglich. In unserer Zeit stellt man immer noch Tondern-Spitzen her, aber nur als Hobby.

 

Die Tondern-Spitzen, die u.a.von Klein-Spitzen beeinflusst sind, sind gekennzeichnet durch einen Boden aus Tüll mit Motiven wie Blumen, Blättern oder Verzierungen in Leinenschlag, umkränzt von einem dickeren Konturfaden. In den Mustern kommen auch andere Böden vor, z.B. Rosenboden. Oft ist auch Galschlag ein Teil des Musters. Die Frauen hatten oft schon als Kinder das Klöppeln gelernt und sie klöppelten die selben Spitzen ein Jahr nach dem anderen. Dadurch bekamen die Spitzen die Namen der Mädchen, die sie gemacht hatten, wie z.B. Ellen, Lise usw. Ortsnamen benutzte man auch, z.B. Hjerpsted, Tonderns Schönheit, so wie auch Namen von Blumen, z.B. Nelken, Rosen oder Passionsblume.